Gesundheitswerte und ihre Bedeutung 


Eine verantwortungsvolle Zucht zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass neben Rasseaussehen und Verhalten auch besonders auf die Gesundheit der Zuchthunde geachtet wird. Dies umfasst selbstverständlich die allgemeine Verfassung und Versorgung der Hunde, aber vor allem auch gesundheitliche Untersuchungen, deren Auswertung & Beachtung in der Zucht von besonderer Bedeutung sind. 

 

Dazu zählen neben der allgemeinen ärztlichen Vorsorge, das Röntgen der Hüfte (HD), der Ellenbogen (ED) und der Schulter (OCD). Ebenso ist das Wissen um und die Testung auf Degenerativen Myelopathie von großer Bedeutung für gesunde Nachkommen. Einen weiteren Beitrag für eine langfristige gesunde Rassezucht leistet der Genomtest des SSV e.V., welcher einen genetischen Zuchtwert für die Merkmale Langlebigkeit (LL), Hüftgelenkdysplasie (HD) und Ellenbogendysplasie (ED) ermittelt und den SSV-Pretest auf histiozytäres Sarkom beinhaltet.

 

Die Abwägung der Ergebnisse all dieser Untersuchungen fließen in eine gewissenhafte Verpaarung mit ein und tragen dazu bei, die Rasse zu erhalten und möglichst gesunde Nachkommen sowie langlebige Berner zu züchten. Trotz aller Untersuchungen und Bemühungen, ist und bleibt die Genetik nur ein Aspekt für einen gesunden Hund. Es spielen u.a. auch die Aufzucht, Bewegung, Fütterung sowie Umweltfaktoren eine große Rolle für ein gesundes Hundeleben. Und dennoch muss ihr besondere Aufmerksamkeit zu kommen.

 

Daher ist es für die gewissenhafte Zucht nicht ausreichend, lediglich die Zuchthunde zu untersuchen und auszuwerten. Für genaue Daten und ein Wissen über die Vererbung ist es von großer Bedeutung, dass auch die Nachzuchten untersucht und ausgewertet werden. 

 

Hier sind wir Züchter auf die Bereitschaft und Mithilfe unserer Welpenkäufer

- auf euch - angewiesen!

 

Und so einfach helft ihr der Zucht und damit auch der Rasse, die wir alle so lieben:

Was?: Wann?:
Röntgen (HD, ED & OCD)  15 - 18 Monat
Lebendmeldung   jährlich 
Todmeldung & Todesursache nach einem hoffentlich langem& erfüllten Leben

Da das Röntgen und die offizielle Auswertung der Bilder über den Vereins Gutachter derart wichtig sind für die Zucht, zieht kein Ruhrwäldchen ohne entsprechende Vereinbarung mit seinen neuen BärenEltern und eine entsprechende Röntgenkaution aus. 

 

Doch diese Untersuchung bringt nicht alleine der Zucht und uns Züchtern etwas, sondern gibt auch euch, den Haltern Gewissheit über die Gelenkgesundheit des Hundes und somit Hinweise bezgl. Belastbarkeit und ggf. Anpassung von Haltung, Bewegung sowie ggf. gezieltem Muskelaufbau und physiotherapeutischer Maßnahmen. 

Fütterung


"Eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein."

(Hippokrates)


Das Grundgerüst der Ernährung meiner Hunde bildet die Rohfütterung nach den Grundprinzipen Swanie Simons. Dabei ist das Konzept kein Hexenwerk und auch kein wissenschaftliches Meisterstück, sondern ein auf die Ursprünge konzentriertes Prinzip, in dem die Hunde möglichst naturnah und hochwertig ernährt werden. Das heißt aber nicht, dass hier alles penibel abgewogen und ausgerechnet wird, es Mal ausnahmsweise ein nicht ganz so gesundes Leckerchen sein darf und vor allem nicht auch mal leckere Speisereste im Napf der Hunde landen. Auf diese mögen sie ganz gewiss nicht verzichten ;) 

 

Eine artgerechte Ernährung ist die Basis für die Gesundheit unserer Vierbeiner. Der Hund ist ein Carni-Omnivore (FleischAllesFresser), der vom Carnivoren (Fleischfresser) abstammt und dessen Verdauungssystem bis heute fast unverändert dem eines Carnivoren gleicht. Die Ernährung sollte dem möglichst gut angepasst werden und hauptsächlich aus frischen Zutaten basierend auf Fleisch, Innereien, Knochen, Obst und Gemüse bestehen. Ergänzt wird dies mit  Ölen, Fetten und Kräutern, so dass ein möglichst natürliches und vor allem gesundes Futter entsteht. Im Gegensatz zu industriell gefertigten Futtersorten gibt es keine minderwertigen Zusatzstoffe und man weiß genau, was im Napf des Vierbeiners landet.

 

-> Dies ist mir besonders wichtig! <-

 

 

BARF - Ein kleiner Überblick

 

Allgemein: Bei der Rohfütterung, dem sogenannten BARF, kann man stets auf die individuellen Bedürfnisse des Hundes eingehen und die Zutaten sowie den Bedarf genau abstimmen. Der individuelle Futterbedarf richtet sich nach Alter, Temperament, Aus-/ Belastung sowie gesundheitlichen Aspekten. In der Regel liegt er bei einem mittel bis großem gesunden erwachsenen Hund bei 2-2,5% des idealen Gewichts.

 

Aufteilung: Eine klassische BARF Mahlzeit besteht aus einem 70 - 80 % tierischen und 30 - 20 % pflanzlichen Anteil. Dabei umfasst der pflanzliche Anteil 2/3 Gemüse und 1/3 Obst. Der tierische Anteil unterteil sich in die Komponenten Muskelfleisch (50%), Pansen/ Blättermagen (20%), Innereien aus Leber, Milz, Herz, Niere und Lunge (15%) sowie RoheFleischigeKnochen (15%). 

 

Im Speiseplan des Hundes sollten dabei min. 3 verschiedene Fleisch-/Tierarten vertreten sein. Allerdings sollten ebenfalls ca. 3 Fleisch-/ Tiersorten und evtl. auch 1- 2 Kohlenhydrat sowie Obst- und Gemüsesorten reserviert werden und sich nie im Futterplan des Hundes finden, um für den Fall von Erkrankungen/ Unverträglichkeiten auf Alternativen zurückgreifen zu können. Wichtig: auch in Leckerchen dürfen sich diese Reservequellen nicht befinden! 

 

Die RFK müssen ebenfalls variieren, um eine optimale Calciumversorgung zu gewährleisten. Dabei muss beachtet werden, dass keine tragenden Knochen größer/härter als von Schaf, Reh und Pute gefüttert werden. Hier besteht die Gefahr von Zahnverletzungen! 

 

Öl: Wer kein reines Weidefleisch und Wildfleisch füttert, muss für den Ausgleich von Omega 3 und 6 Fettsäuren sorgen. Dafür eigenen sich vor allem Öle mit einem hohen Omega 3 und niedrigem Omega 6 Gehalt, wie: Lachs-, Dorsch-, Hanf-, und Leinöl.

 

Fett: Ebenfalls essentiell sind die tierischen Fette und der Fettgehalt in den Mahlzeiten bzw. im verfütterten Fleisch. Das Muskelfleisch sollte immer ca. einen Fettgehalt von min. 15% bis max. 25% haben. Meist muss Fett ergänzt werden, hierzu kann man u.a. auf Schaf- und Rinderfett, Schmalz und Hühnerhaut zurückgreifen. 

 

Zusätze: Vieles kann und nur wenig muss!

  • Seealgenmehl: Wichtig ist die Gabe von Jod, da hiervon Zuwenig aufgenommen würde und dies nötig ist, um eine gesunde Schilddrüse zu erhalten. Besonders wichtig ist hier nun aber die exakte Berechnung für den jeweiligen Hund, um weder eine Über- noch eine Unterversorgung und damit Schilddrüsenprobleme herbeizuführen. Dafür findet man online gute Rechner! 
  • Grünlippmuschel: zur Unterstützung der Gelenkversorgung, vor allem im Wachstum und bei Gelenkproblemen.
  • Spirulina: Spurenelemente
  • Hagebutte: Vit C
  • Bierhefe: Vit B
  • Kräuter: u.a. Alfalfa, Brennnesseln, Fenchel, Petersilie, Schafgarbe, ...

 

MilchprodukteAuch wenn Milchprodukte ursprünglich nicht zur Nahrung der Kaniden gehörten, stellen sie eine gute und schmackhafte alternative Fett- und Eiweißquelle bei der Rohfütterung dar. 

 

Besonders geeignet sind z.B.:

  • Buttermilch
  • Dickmilch
  • Ziegenkäse
  • Hüttenkäse
  • Joghurt 

-> liefern zusätzlich darmförderliche lebende Kulturen, sind reich an Vitaminen A und D

 

Die Fütterung von Milchprodukten sollte nicht mehr als 5% der Gesamtration, bei Welpen max. 10% ausmachen. 

 

Eier: Eier sind hochverdauliche und gute Eiweißlieferanten, im Ganzen sie außerdem sehr kalziumreich! Der Avidingehalt des rohen Eiweiß, welches das Vitamin Biotin zerstört, ist unbedenklich, wenn das Eigelb mit verfüttert wird, da der hohe Biotingehalt des Eigelbs die Avidinwirkung übertrifft.

 

Kartoffeln, Reis, Nudeln& Pseudo-/Getreide: Getreide kann verfüttert werden, wenn der Hund dies verträgt. Teilweise stellt Gluten ein Problem dar, welches man mit der Wahl von Pseudogetreide umgehen kann. 

 

Hunde ziehen ihre Energie aus Fett und teils aus Eiweiß, daher benötigen sie nicht zwangsläufig Kohlenhydrate zur Energiegewinnung. Allerdings liefern Kohlenhydrate auch dem Hund schnelle Energie und können so unter bestimmten Umständen sogar sinnvoll sein. Ebenso kann es bei stark hungrigen Hunden als Füllstoff verwendet werden. Die Menge sollte stets möglichst gering bleiben. 

 

Essensreste: Essensreste sollten nicht den Hauptteil der Hundenahrung ausmachen, sind aber durchaus kein Problem bei gelegentlicher Fütterung und vom Hund eine gern genommene Abwechslung.

 

Achtung bei stark gewürzten Speisen& gekochten Knochen - diese dürfen NICHT verfüttert werden!  


Wichtig: Diese Zusammentragungen stellen ein Grundgerüst dar, das an vielen Stellen und um viele Komponenten erweiterbar ist. In dieser Form soll ein ersten Einblick ermöglicht werden, ebenso wie eine ausgewogene Ernährung des Hundes mit frischen Zutaten nach dem BARF-Prinzip, in welchem alle notwendigen und bedeutenden Elemente enthalten sind. 

 

* Die Zusammentragung erfolgte nach bestem Wissen& Gewissen. Das Wissen um die Ernährung wurde im laufe der Jahre aus entsprechender Fachliteratur erarbeitet. *

 

Weitere& vertiefte Informationen u.a. hier: